1. Tritt an einem gekauften Kraftfahrzeug sporadisch ein sicherheitsrelevanter Mangel auf, so darf sich der Verkäufer im Rahmen der ihm vom Käufer ermöglichten Nacherfüllung nicht darauf beschränken, den Mangel oberflächlich (was ihm vorliegend nicht gelang) nachzustellen zu versuchen. Vielmehr ist das Risiko der an den angezeigten Mangelsymptomen ansetzenden Ursachenklärung einschließlich des damit verbundenen Kostenrisikos grundsätzlich dem Verkäufer zugewiesen (vgl. § 439 Abs. 2 BGB).
2. Solange die Ursache eines aufgetretenen Mangelsymptoms unklar ist, lässt sich nicht abschätzen, ob überhaupt und mit welchem Aufwand die Ursache aufgefunden und in der Folge beseitigt werden kann. In dieser Situation kann die Geringfügigkeit eines Mangels gemäß §§ 281 Abs. 1 S.3 und 323 Abs. 5 S.2 BGB deshalb regelmäßig nur an der von dem Mangelsymptom ausgehenden Funktionsbeeinträchtigung und nicht an dem später sachverständig festgestellten Kostenaufwand gemessen werden.
(Leitsätze des Bearbeiters)
Heft 01/2017 – Ab Seite 6
1,99 €
SchuldR AT / BT – §§ 242, 281, 323, 433, 434, 437, 440, Art. 3 VerbrauchsgüterkaufRL
Zur Unzumutbarkeit einer Fristsetzung bei sporadisch auftretendem sicherheitsrelevanten Mangel
BGH (Urteil vom 26.10.2016 – VIII ZR 240/15)
Weitere Hefte
Ähnliche Produkte
-
Heft 04/2013
Heft 04/2013 – Ab Seite 131
1,99 €SchadErsR – §§ 249, 251, 253 BGB
Erweiterung des Kommerzialisierungsgedankens auf Telefon-, Telefax- und Internetanschlüsse?
BGH (Urteil vom 24.01.2013 – III ZR 98/12) -
Heft 03/2013
Heft 03/2013 – Ab Seite 102
1,99 €SchuldRBT / BGB AT – §§ 652 Abs. 1, 654, 141 BGB
Zur Frage des eindeutigen Provisionsverlangens eines gewerblichen Immobilienmaklers
OLG Hamm (Urteil vom 21.06.2012 – I-18 U 17/12) -
Heft 03/2013
Heft 03/2013 – Ab Seite 097
1,99 €SchuldR BT – § 434 BGB
Sachmangel iSd § 434 BGB durch „Umwelteinwirkungen“
BGH (Urteil vom 30.11.2012 – V ZR 25/12) -
Heft 02/2013
Heft 02/2013 – Ab Seite 047
1,99 €SchadErsR – §§ 249, 250 BGB
Zum Inhalt des Anspruches auf Naturalrestitution und zum Verhältnis von § 249 und § 250 BGB
BGH (Urteil vom 13.11.2012 – XI ZR 334/11)