1. Enthält eine Veranstaltung sowohl Elemente, die auf die Teilhabe an der öffentlichen Meinungsbildung gerichtet sind, als auch solche, die diesem Zweck nicht zuzurechnen sind, kann sie gleichwohl insgesamt dem Schutz der Versammlungsfreiheit unterfallen. Entscheidend ist dann, ob eine derart gemischte Veranstaltung ihrem Gesamtgepräge nach eine Versammlung ist.
2. Die Beurteilung, ob eine gemischte Veranstaltung ihrem Gesamtgepräge nach eine Versammlung darstellt, ist im Wege einer Gesamtschau aller relevanten tatsächlichen Umstände vorzunehmen.
3. Überwiegt das Gewicht der auf die Teilhabe an öffentlicher Meinungsbildung gerichteten Elemente, ist die Veranstaltung ihrem Gesamtgepräge nach eine Versammlung. Im umgekehrten Fall genießt die Veranstaltung nicht den Schutz des Versammlungsrechts. Ist ein Übergewicht des einen oder des anderen Bereichs nicht zweifelsfrei festzustellen, ist die Veranstaltung wie eine Versammlung zu behandeln.
(Leitsätze der Bearbeiter)
Heft 09/2017 – Ab Seite 369
1,99 €
Versammlungsrecht – Art. 8 GG, § 123 VwGO, § 15 VersG, § 3 HmbSOG
G20-Protestcamp im Hamburger Stadtpark bleibt verboten
OVG Hamburg (Beschluss vom 22.06.2017 – 4 Bs 125/17)
VG Hamburg (Beschluss vom 07.06.2017 – 19 E 5697/17)
Weitere Hefte
Ähnliche Produkte
-
Heft 02/2017
Heft 02/2017 – Ab Seite 53
1,99 €BGB AT / FamR – §§ 166 Abs. 1, 1600 b, 1629 Abs. 2, 1795, 1796 BGB
Zur gesetzlichen Vertretung des minderjährigen Kindes im Verfahren auf Anfechtung der Vaterschaft
BGH (Beschluss vom 02.11.2016 – XII ZB 583/15) -
Heft 01/2017
Heft 01/2017 – Ab Seite 28
1,99 €Vermögensdelikte – §§ 27, 263, 266 StGB
Untreue durch Heilmittelverordnung
BGH (Beschluss vom 16.08.2016 – 4 StR 163/16) -
Heft 01/2017
Heft 01/2017 – Ab Seite 25
1,99 €Strafrecht AT – §§ 17, 34, 35 StGB; 29 BtMG
Rechtfertigender Notstand bei Drogenerwerb?
BGH (Beschluss vom 28.06.2016 – 1 StR 613/15) -
Heft 01/2017
Heft 01/2017 – Ab Seite 13
1,99 €BGB AT – §§ 125 S. 1, 126 Abs. 2 S. 1, 242 BGB; § 2 Abs. 3 S. 1 GOZ
Unbeachtlichkeit eines Formmangels wegen unzulässiger Rechtsausübung
BGH (Urteil vom 03.11.2016 – III ZR 286/15)