1. Die Meinungsfreiheit erhält ein besonderes Gewicht, wenn die Äußerung nicht lediglich anlässlich einer private Auseinandersetzung zur Verfolgung von Eigeninteressen getätigt, sondern im Zusammenhang mit einer die Öffentlichkeit wesentlich berührenden Frage steht.
2. Deshalb muss, wer im öffentlichen Meinungskampf zu einem abwertenden Urteil Anlass gegeben hat, eine scharfe Reaktion auch dann hinnehmen, wenn sie das persönliche Ansehen mindert.
3. Wer mit streitbaren politischen Ansichten freiwillig in den öffentlichen Raum begibt, beansprucht für sich entsprechend öffentliche Aufmerksamkeit, und kann sich in einer daran anknüpfenden öffentlichen Diskussion seinerseits wieder – öffentlich – zur Wehr setzen.
(Leitsätze des Bearbeiters)
Heft 03/2022 – Ab Seite 117
1,99 €
Verfassungsrecht – Art. 5 Abs. 1 S. 1 Alt. 1 GG
Reichweite und Grenzen der Meinungsfreiheit bei Bezeichnung als „Antisemit“
BVerfG (Beschluss vom 11.11.2021 – 1 BvR 11/20)
Weitere Hefte
Ähnliche Produkte
-
Heft 03/2022
Heft 03/2022 – Ab Seite 114
1,99 €Strafrecht AT / Nichtvermögensdelikte – §§ 13, 25, 223, 224 StGB
Täterschaft und Teilnahme bei bloßer Kenntnis und Billigung der Tat durch den Inhaber der Tatwohnung
BGH (Beschluss vom 07.12.2021 – 5 StR 329/21) -
Heft 03/2022
Heft 03/2022 – Ab Seite 95
1,99 €SachenR – §§ 888 Abs. 1, 902 Abs. 1 S. 1 BGB
Zur Verjährung des Zustimmungsanspruchs des Vormerkungsberechtigten
BGH (Urteil, 14.01.2022 – V ZR 245/20) -
Heft 01/2022
Heft 01/2022 – Ab Seite 41
1,99 €Verwaltungsrecht – § 40 Abs. 1 S. 1 VwGO; § 56 Abs. 1 IfSG, § 68 Abs. 1 IfSG
Rechtsweg bei Entschädigungsklagen wegen Betriebsschließungen während der Pandemie
OVG Lüneburg (Beschluss vom 03.09.2021 – 13 OB 321/21) -
Heft 01/2022
Heft 01/2022 – Ab Seite 33
2,99 €Verfassungsrecht – Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG; Art. 14 Abs. 1 GG; Art. 20a GG
Verfassungsbeschwerde gegen Teile des Bundes-Klimaschutzgesetzes
BVerfG (Beschluss vom 24.03.2021 – 1 BvR 2656/18)